Das Gehör und das Sehvermögen – beides äusserst empfindliche und wichtige Sinnesorgane, die uns zahlreiche Schwierigkeiten bereiten, wenn sie nicht richtig funktionieren. Ihre Schwächen aber beeinträchtigen uns unterschiedlich im täglichen Leben.
Sehschwäche
Bei einem Optiker werden Sie aufgefordert, auf eine Buchstaben-Tabelle zu schauen, um eine eventuell vorliegende Sehschwäche zu erkennen. Bei einer Sehschwäche ist es Ihnen höchst wahrscheinlich nicht möglich, die unteren und kleineren Buchstaben der Tabelle zu lesen, da Sie diese verschwommen wahrnehmen. Ihre Augen können nicht mehr richtig fokussieren und deshalb sind die Buchstaben unscharf.
Das Alter gehört zu den zahlreichen Ursachen einer Sehschwäche. Unsere Augen verlieren mit dem Alter die Fähigkeit, nahe gelegene Gegenstände zu fokussieren, diese werden dann unscharf wahrgenommen. Alle Aktivitäten, die das Fokussieren von nahen Gegenständen erfordern – wie lesen – werden nach und nach schwieriger. Umso kleiner die Buchstaben sind, desto weniger können Sie erkennen.
Hörverlust
Im Gegensatz dazu zeigt sich der Hörverlust als allmählicher Verlust der Fähigkeit, hohe Frequenzen wahrzunehmen, verursacht durch altersbedingte Abnutzung oder Schädigung. Im Unterschied zur Sehschwäche manifestieren sich die Auswirkungen des Hörverlusts nicht gleichmässig.
Können wir hohe Töne nicht mehr vernehmen, empfinden wir es als schwierig, bestimmte Buchstaben, wie «f», «s» und «t» zu verstehen, weil diese hohe Frequenzen beinhalten. Im Gegensatz zur Sehschwäche, beeinträchtigt ein Hörverlust viele verschiedene Abschnitte der Sprache, die während eines Gesprächs erforderlich sind.
Um Sprache zu verstehen, müssen wir sie deutlich hören
Menschen mit geringem oder mittleren Hörverlust können hören, wenn andere reden, aber das Gesprochene nicht gut verstehen. Sie hören wohl, aber Ihre Fähigkeit gut zu hören und sich mit anderen auszutauschen wird durch den Hörverlust eingeschränkt. Dies weil sie nicht alle Laute wahrnehmen können und somit das Gesagte oft keinen Sinn mehr ergibt. Bei einer wirksamen Versorgung geht es somit nicht nur darum, das Gesagte zu verstärken. Sondern vielmehr darum, mit Hörgeräten zu ermöglichen, dass das Gesagte wieder gut hörbar und dadurch deutlich verstanden wird.
Sehhilfe oder Hörhilfe?
Die Verwendung von Sehhilfen wie Brillen ist in der Gesellschaft gängig geworden, während Hörgeräte trotz ihrer Diskretion und modernen Ausführung häufig im Schatten bleiben.
Menschen warten im Durchschnitt sieben Jahre zu lang, bevor sie Hilfe für ihre Hörminderung suchen. Dies kann auf verschiedene Gründe zurückgeführt werden, wie beispielsweise Scham und falscher Stolz.